Ausnahmeathletin bei den Special Olympics

Die 21-jährige Ivana Helena Duric aus Fürstenfeldbruck ist zum Medienstar avanciert: Foto- und Fernsehtermine, Empfänge und Preisverleihungen, nachdem sie bei den Special Olympics Weltspielen im Juni in Berlin beim Wettbewerb der Rhythmischen Sportgymnastik zwei Silbermedaillen (Platz 2) geholt hatte. Mit von der Partie war auch Melanie, die sich den fünften Platz sichern konnte (Anmerkung des EbK: sowie ebenfalls einen zweiten Platz). Ursprünglich hätten auch Anna und Carolin teilnehmen wollen, was jedoch zum Bedauern aller verletzungsbedingt nicht möglich war (wir berichteten).
Alle vier Athletinnen aus dem Kreis Eltern behinderter Kinder (EbK) hatten zuvor ein monatelanges Ausdauertraining in der Sportart Rhythmische Sportgymnastik absolviert und sich für Berlin qualifiziert, wo 129 Mitbewerberinnen in acht unterschiedlichen Disziplinen antraten. Zurück in Bayern wurde das aktive Kleeblatt dann zur Verleihung des „Bayerischen Sportpreises“ eingeladen, erhielt zusammen mit dem Team von Special Olympics den „Jetzt-erst-recht-Preis“ aus den Händen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann und wurde zu guter Letzt auch von Ministerpräsident Dr. Markus Söder in der Staatskanzlei empfangen. Dies wird Anna, Carolin, Ivana und Melanie für immer in Erinnerung bleiben (Foto- und Videomaterial dazu findet sich auf der Website www.ebkolching.de). Alle vier jungen Frauen haben beachtlichen Sportsgeist bewiesen und ein Signal gesetzt, dass man trotz einer Behinderung sein Leben grandios meistern kann. Nicht zuletzt geschuldet ist ihr Erfolg auch der großartigen und liebevollen Unterstützung durch den Olchinger Verein EbK. Dort ist die Förderung immens – allein zum sportlichen Angebot gehören Boccia, Fußball, Kartfahren, Leichtathletik, Schwimmen und Wintersport sowie die Teilnahme an besonderen Wettbewerben, unter dem Motto: „Dabei sein ist alles“!“ Ivana hat zusätzliche Rückendeckung bekommen von ihrem gesamten Schulteam der Cäcilienschule in Fürstenfeldbruck; Direktorat, Lehrerschaft und Mitschüler/innen gratulierten ihr und feierten sie aufs Herzlichste (siehe www.stiftung-kinderhilfe.de, Rubrik Aktuelles).
Ivana hat allerdings, wie ihre Mitsportlerinnen, nicht nur eifrig für die Weltspiele trainiert; bei ihr kommt hinzu, dass sie auch noch weiter fleißig Deutsch lernen will, denn ihre Familie ist erst vor sechs Jahren aus Ostkroatien nach Fürstenfeldbruck gezogen. Die erfolgreiche Olympionikin freut sich erstmal auf die wohlverdienten Ferien mit ihren Eltern und ihrem zehnjährigen Bruder, die alle mächtig stolz auf sie sind. Im Herbst wird Ivana dann eine Lehre in der Caritas Brucker Werkstatt für Menschen mit Behinderung beginnen. Wer Ivana kennt, weiß, dass sie auch diese Hürde spielend meistern wird.
Amper-Kurier. Die Redaktion